Der neue Gastronomieführer „Münster geht aus“ ist erschienen und darin findet sich nicht nur ein Themenschwerpunkt Bier, sondern auch ein 3-seitiges Interview mit dem Gründer von Münsters zweitgrößter Brauerei. Jetzt zum Vor- oder Nachlesen in unserem Pressespiegel:
Interview_MS_geht_aus
Schönes Interview. Nur bei dem Satz „Eigentlich mache ich Bier für Weintrinker“ zucke ich zusammen. Diese Gleichsetzung Bereitschaft für komplexen Geschmack = Weintrinker und Bier ist für den saufenden Cretin (um das mal bewusst brutal zu überspitzen) ist mir ein Graus. Das ist doch genau das wo man bei handwerklichem Bier von weg möchte.
Mach doch einfach Bier für offene und anspruchsvolle Biertrinker.
Hi Karsten, danke für deinen Kommentar! Ich wünschte, ich hätte ihn vor dem Interviewtermin gelesen 😉 Denn deine Formulierung „Bier für offene und anspruchsvolle Biertrinker“ trifft viel besser, was mir am Herzen liegt.
Die herkömmliche Unterscheidung zwischen Bier- und Weintrinkern finde ich auch elitär und dämlich. Passt aber so gut zum Foto: Da sitzt der Schnösel mit seiner Pfütze Edelbier im Weingleis vor seinem 24-bändigen Brockhaus mit Goldschnitt, hört Leonard Cohen und Stan Getz und hält sich für was Besseres! 😉 Im wahren Leben trinke ich übrigens sehr gerne Bier und Wein und Wasser und Fencheltee, nur nicht gleichzeitig. In der Interviewsituation ging es um Flaschengärung und darum, dass die Herstellung sehr aufwändig ist und so viel Finesse verlangt, wie man es eigentlich nur bei der Weinherstellung erwarten würde.
Dass der Satz „Bier für Weintrinker“ überhaupt provozieren kann, zeigt aber auch, dass Bier in Deutschland leider immer noch ein Imageproblem hat und Wein – häufig zu Unrecht – als das edlere Getränk angesehen wird. Das möchte ich gern ändern.